wenn wir das humanistische Projekt von der Ferne aus betrachten, können wir nicht entscheiden, ob es eine Schimäre ist, ein schlafender Riese, eine Fata Morgana, Zwangsvorstellung oder Hoffnungsträger. Eine gängige Characterisierung oder auch Definition dieses Projektes lautet : Humanismus ist ein Bildungsideal. Eine Annäherung scheint da selbst zum Projekt zu werden. Ein wesentliches Merkmal eines Projektes ist seine Einmaligkeit, dies zeitigt die Frage, in welchem Zustand sich dieses Projekt denn eigentlich befindet. Ist dieser Elefant noch im Raum und wir sehen ihn einfach nicht, oder ist das Projekt abgesagt, in Lethargie befindlich oder gar fundamental gescheitert und wir sind bereits aufgebrochen, zu neuen Ufern.

Wir bewegen uns, egal wie wir uns bewegen, auf unsicherem Grund. Selbst wenn wir uns erheben, zu den Idealen streben, bleibt festzustellen, dass der Begriff Bildung relativistischer Natur ist,

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er ist scheinbar zunehmend kontextabhängig und zeigt daher eine utilitaristische Ausprägung. Diesem zugrunde liegenden zeitlich-inhaltlichen Transformationen hinterlassen aber möglicherweise Konstanten, oder zeigen diese auf, die von der Transformation selbst unabhängig sind und ihr also nicht unterliegen. Wenn wir diese entdecken und herausarbeiten, dann kommen wir zu universellen Werten, bestenfalls. Der Wertebereich reicht sicher von destruktiv bis zu konstruktiv. Wenn wir das Leben als Super-Wert verstehen oder definieren, der teleologische Merkmale trägt, dann können wir mit dem erarbeiteten Wertebereich Entscheidungen treffen, die pro-biotisch sind, unabhängig von Glaubensbekenntnissen, Politik und Moral. Stellen wir uns vor wir wandeln auf der Agora, denn Blick nach unten, den Dingen oder horizontal dem Nächsten zugewandt und steigen dann die wenigen Stufen hinauf zur Stoa, dann verändern wir unsere Perspektive, die hohen Säulen betonen die Vertikalität und erleichtern uns den Blick zu heben, abzuwenden von den Dingen, die sich zudem nun einige Stufen unter uns befinden. Diese Selbsttransformation können wir als Freiheitsgrad verstehen, der uns behilflich ist, ehemals und also bereits freigelegte und gültige Konstanten wieder besser wahrzunehmen und einzuordnen : die Tugenden.