störung, unterbrechung, bruch dienen als alternative übersetzungen, können aber auch, in dieser reihenfolge, als regieanweisung gelesen werden. neben strukturell bedingten disruptionen, die o.g. eskalations-dramaturgie folgen, gibt es heute, nach anarchistisch-extremistischen phasen, akteure, die in verschiedenen räumen, in verwaltungen, in der justiz, im internet etc., mit der absicht auftreten, reguläre abläufe, prozesse zu stören, zu lähmen, zu zerstören. die mediale begleitung ist im tenor kritisch, distanzierend. ausnahmen sind ideologische rechtfertigung bzw begründung*, (creative destruction, disruptive innovation ), bzw. andere, geeignete narrative, resp. analysen. im politischen raum dominieren sprachlich-kommunikative disruptionen. zuallererst ist hier die ad hoc aufkündigung der genuin kommunikativen zugunsten einer strategischen sprechintention**, kommunikation zu nennen.
mißbräuchlich wird hier die i.a. genuine, integre alltags sprachintention in deren kontexten geflutet mit strategischen versatzstücken, die ideologierelevanz besitzen und eindringen in die individuellen entscheidungs- und handlungssphären. in täuschungsabsicht über die manipulative intention der sprechenden, in ihren medialen verstärkern, wie soziale medien, haben diese damit diskursive räume ersetzt durch manipulative. das ist bekannt. die damit verbundene aufkündigung des realitätsprinzip in der öffentlichen kommunikation ist ebenso zu beobachten. regulativ kann man diesen erosiven prozessen dadurch begegnen, daß sprechende und deren inhalte durch trusted third parties verbunden werden, zb. durch ki basierte wissensdatenbanken, die öffentliche sprechakte auf diese abbilden und zertifizieren, als kriterium zwischen meinung und faktum zb.. eine hierzu definierte, bereitgestellte metrik kann dann zu einer qualitativ/quantitativen bewertung dienen (kollisionstiefe, -häufigkeit). eine eingeschränkte meinungsfreiheit könnte man damit möglicherweise umgehen.
*U. Poschardt in ZDF, M. Lanz, 19.03.25, bezieht sich auf J. Schumpeter, **strategischer u. genuin kommunikativer Sprachgebrauch, J. Habermas