„All there is are structures.“ behauptet J. Ladyman. Das ist eine schon fast kämpferische Aussage eines Physikers, der nun Philosophie lehrt. Es ist wohl eine Aussage, die ihre Berechtigung auch dadurch findet, daß in den Wissenschaften ein Verdrängungswettbewerb stattfindet, um an den Fleischtöpfen, sprich den Sach- und Personalmitteln, nicht unbedacht zu bleiben. In zweiter Reihe stehend man dann möglicherweise leer ausgeht, oder verbleibende marginale Fördermittel das Vergehen in der Bedeutungslosigkeit unnötig verlängern. In der obigen Aussage steckt das unbedingte Bekenntnis zu einer Physik, die sich einordnet in den philosophischen Kontext des OSR, des ontologischen Strukturenrealismus. Eine etwas weniger rigorose Positionierung, dann mit durchaus agnostischen Attributen ausgestattet, ist der ESR. der epistemische Strukturenrealismus. Ich stelle einmal folgende Hypothese auf bzw. Frage : Kann es sein, daß wir den den beiden Familien Leptonen und Hadronen jeweils eine dieser beiden Vorstellungen von Realismus „zuordnen“ können ? Den Quarks, im Confinement befindlich, eine mögliche auch substanzielle Eigenschaft zubilligen und den Leptonen, die wir als punktförmig annehmen, da sie so wechselwirken, unter Zuhilfenahme des Kollapses ihrer Wahrscheinlichkeitsamplitude, keine solche innere, substanzielle Struktur zubilligen, sie also eine reine Eigenschaftskategorie repräsentieren und ihre zugeschriebenen Massen also reine Selbstenergien sind und dadurch Teilnehmer des ontologischen Strukturenrealismus sind. Wenn wir hierzu noch die Reichweite der jeweiligen dominierenden Wechselwirkung betrachten, unendlich und kurz, sowie die, bezüglich der Leptonen, fraktalen Quark-Ladungen, ergänzen wir damit die Aussagen unserer Hypothese. Anders formuliert, begegnen uns hier in den zwei Elementarteilchenkategorien Platos Ideenwelt und aristotelischer Hylemorphismus, letzterer als Lösung des Chorismusproblems bei Plato.