Die Geschichte ist schnell erzählt. Regine liebt Raymond. Raymond lebt ewig und hat daher andere Probleme : Seine Vorstellungen einer Endzeit, eine entvölkerte Erde und er überlebt mit einer Maus. Seine letzten Wort zu Regine „Oh! Sie! Das geht vorbei.“ Was spielt alles hinein. Die aktuelle Zeit der Autorin, 1946, der Existenzialismus, als Humanismus, der Essenz vorausgehend. Die menschliche Wirklichkeit ist**. Die Liebe ist bei Beauvoir schwächer als die unendliche Sorge des Existenzials, die Geworfenheit finaler als die Geborgenheit, das Credo der atheistischen Existenzphilosophie, deren Kondensat höchstens als Surrogat der Liebe, als

Beauvoir, Sartre, Che

Solidaritätsveranstaltung für virtuelle Hoffnungsträger einer vermeintlichen Befreiung zur Schau gestellt wird, heißen sie Andreas Bader oder Che Guevara. Sartres Absage an den Glauben, Beauvoirs Absage an die Liebe werden dadurch weich aufgefangen. Das private Scheitern wird bewusst politisch und kommt daher ohne Hoffnung nicht aus. Ist diese eine humanistisch-revolutionäre Hoffnung auf eine Vernunft oder eine erotische Beziehung zur Anima der Dschungelasketen*** in einem globalen Vormärz.

*Tous les hommes sont mortels, S. de Beauvoir, 1946, Éditions Gallimard; **Jean-Paul Sartre zitiert M. Heidegger, Ist der Existentialismus ein Humanismus? Drei Essays, Ullstein, Frankfurt 1989 *** ἀσκεῖν askeín ‚üben‘; Che’s Aufenthalt in Bolivien (Kuba, Kongo, Angola)