die axiomatische Begründung der Ästhetik aus dem Geiste der Mathematik. Was haben wir in unserem Werkzeugkasten, Punkt, Strecke, Strahl, Winkel, Perspektive, keinen Pinsel oder Farbe, keine Texturen, kein Rendering. Proportionen fallen ins Auge, sie stellen ein Grundgerüst der Wahrnehmung durch dieses Sinnesorgan dar, gleich nach der Lichtintensität. Sie ergänzen unser stereoskopisches, stereometrisches Sehen einer Szene, oder nennen wir es Ortsraum. Wagen wir einen Analogieschluss und schauen wir einmal auf Phänomene im Frequenzraum, dazu wechseln wir das Sinnesorgan und widmen uns der Akustik.

Jenseits der kulturgeschichtlichen Differenzen bezüglich der Entwicklung von Tonalitäten gibt es Gemeinsamkeiten in der Bedeutung bestimmter Tonintervalle. Herausragend sind Prime, Quart, Quint und Oktave, als reine Intervalle. Die Frequenzverhältnisse der am Intervall beteilgten Töne können wir auch als Proportionen auffassen. Genauer, es gibt eine Funktion auf der additiven Gruppe des Intervallraums in die multiplikative Gruppe der Frequenzverhältnisse.