sie ließ sich nicht mehr blicken. seit drei tagen war funkstille. er befürchtete das schlimmste, nicht für sie, für sich. er stand auf und ging rüber zur bar-tabac, kaufte sich die zeitung und zigaretten. er schwankte lange zwischen den gitanes maïs und irgendwelchen filterzigaretten. schließlich nahm er das päckchen, welches ihm empfohlen wurde von mme la patronne, deren mann natürlich in der resistance war, früh verstorben und die mädchen wohlgeraten waren, der junge allerdings im knast saß, wegen körperverletzung, das war sicher, und irgendwelchen drogengeschäften, wie er sich dazu dachte, die ihn eines tages empfing mit der frage, warum müssen die deutschen immer so und so sein und so weiter. sie mochte ihn wohl. er ging zurück zur theke und holte sich streichhölzer und versuchte zu erinnern wie er vor 20 jahren rauchte und sich nun etwas hilflos zeigte.
sie hieß françoise, aber alle nannten sie nur mme oder mme la patronne, je nach dem, wer hier noch gerade herum hing. er musste fürchterlich husten und japste herum, rang um atem, räusperte sich, klopfte sich mit der flachen hand auf die brust, was niemand wirklich interessierte und paffte anschließend nur noch vorsichtig, während er den aufmacher der le monde las. er hatte sich verliebt, schwante ihm. er fand das unverzeihlich, dumm, dreist sich selbst gegenüber und seinen plänen, verfiel aber wenige sekunden später in eine melancholische starre, bestellte sich ein glas rotwein um diese aufzuweichen, um schwung zu holen, notfallpläne zu schmieden und sich auf die suche zu machen, er wollte nicht verlassen werden und wenn, dann wollte er mitreden und sich nicht abservieren lassen, abservieren lassen wie ein versager.