Der Begriff Theodizee ist ein Kompositum und griechischen Ursprunges : θεοδικία, theodikía von altgriechisch θεός, theós ‚Gott‘ und δίκη, díkē ‚Gerechtigkeit. Der Begriff wurde von G.W. Leibniz eingeführt in seinem „Essais de théodicées sur la bonté de Dieu, la liberté de l’homme et l’origine du mal.“ Nach der Entlassung der Vormenschen aus der nicht selbst verschuldeten Unmündigkeit, hinein in das beginnende Anthropozän mit diversen Homini, nun ausgestattet mit einem hohen Maß an Bewußtsein und Selbstreflexion, der Beginn der Kulturgeschichte der Menschheiten also, tritt der Frühmensch ein in eine Sphäre, wo willensbasierte, autonome Entscheidungen sich zu dem Affekt und Instinkt hinzugesellen und sich das herausbildet, was wir Gewissen nennen. Dieses Gewissen bedingt das Böse, ist die Instanzierung einer abstrakten Entität im Individuum, und verbindet dieses mit seinen Co-Piloten und Co-Operanden bei der Navigation durch die gemeinsame Existenz und der Einrichtung in ihr. Hier wird die Causa Finalis, der Eintritt in die Erkenntnissphäre des Seins, heruntergebrochen zu einer Richtschnur für den Einzelnen. Die Güte Gottes wird deutlich durch dieses Geschenk des Gewissens an den Menschen, das seine Freiheit erst ermöglicht und Gutes von Bösem unterscheidet. Die Natur, die dem Menschen widerfährt, als Lustgarten und als Katastrophe, ist der mitunter widrige Boden auf dem Erkenntnis gedeiht. Diese Polarität ist die Beleuchtung der Welt-Szene, hier ist die göttliche Funktion Luzifers erkennbar.

Nemo contra deum nisi deus ipse.