laut Leibniz leben wir in der besten aller möglichen welten. wer würde dem nicht spontan widersprechen wollen. nahezu alle interpretationen der quantenmechanik lassen den schluß zu, daß wir in einer nicht-deterministischen welt leben, ein freier wille somit zumindest in reichweite ist, allerdings nicht in aller. neben der degeneration des willens als instanz während einer kauf- bzw. konsum-entscheidung, die als wahre freiheit proklamiert wird, gibt es wirkungsbereiche des freien willens, die weniger leicht zu erreichen sind, aber da spielt die e-musik. die u-musik ist nur das geplänkel, das uns bei laune hält, ich konsumiere also bin ich, wir alle kennen dieses geschäft, mit dem häufig damit verbundenen bekenntnis zum wirtschaflichen wachstum, als conditia sine qua schon gar nicht.
bei der besten-welten-theorie und der damit verbundenen, daraus folgenden frage nach der theodizee (θεός δίκη) gleitet man leicht ab in gemeinplätze und bereits vorgefertigte textbausteine. das starke anthropische prinzip aber, bringt von einer anderen seite her licht in die leibnizsche behauptung; die welt ist so beschaffen, dass sie uns möglich macht. in unserer welt stimmt also alles, ist alles bestens aufeinander abgestimmt (feinstrukturkonstante α*, dimensionen, zeitlichkeit, ..), als bedingung unserer existenz, auch daß wir sie bewusst erkennen können. hieraus folgt auch eine verbindung zwischen freiem willen und bewußtsein. jetzt brauchen wir noch eine metrik, zur vermessung menschlichen handelns aus freiem willen, vielleicht ein distanzmaß. verstehen wir die zeit als weg zum teleologischen ziel der schöpfung, dann ist dieses maß, ein maß für die abweichung von diesem weg zum ziel. das gewissen ist unser kompass. es ist unsere freie entscheidung, diesem zu folgen. gott sei dank. örtliche missweisungen sind die hölle**, im sinne einer größten distanz zum ziele.
*Sommerfeld, Elektronengeschwindigkeit H-Grundzustand / c = 1/137 = α
**M. Käßmann, „die Hölle ist die größtmögliche Entfernung zu Gott.“