lema sabachtani. mit dem weißen sonntag endete die osteroktav. die vermeintliche gottferne, die von manchen strömungen zum programm wurde und die den menschen im cinquecento in folge in den mittelpunkt rückte, findet in diesem ruf, lautgebet ausdruck, in seiner muttersprache. der vater schien, war scheinbar sprachlos und fern. die theodizee ist ebenfalls ein thema, welches die „untätigkeit“ des vaters problematisiert. vielen ist daher die schöpfung alleinige gegenwart gottes und das tätige wirken desselben , sofern vorhanden, unverständlich. die formel „geheimnis des glaubens“ ist so wirklich, wie die offenbarung. die unmittelbare erfahrung gottes ist im jetzt, was die zeitlichkeit letztlich begründet, was nicht verfügbar ist, wo wir subjekt sind (sein & zeit). die unzeitlichkeit, „ewigkeit“ der divinen sphäre ist uns eine hürde, die nur der glaube überwinden kann, da es keine wissenschaft ohne zeitbezug geben kann, obwohl die physik in diese bereiche allmählich vordringt.
Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.* spricht Kant. hier finden wir das empirische und das a priori, sich bedingend, also in zweifacher transzendenz. das ding stellt sich uns entgegen in raum und zeit, wird erfahrbar und die sittlichkeit als darreichung und geschenk; sie gründet neu in der weltlichkeit und weist über sie hinaus. die auferstehung als ende der geschichtlichkeit, als beginn der andauernden, substanziellen gegenwart.
* I. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Methodenlehre der reinen praktischen Vernunft, Beschluß, Band 7, Suhrkamp 1977.